| |
70mm Film Introductions
Schauburg's 6. Todd-AO 70mm festival,
Karlsruhe, Germany
|
Read more
at
in70mm.com
The 70mm Newsletter
|
Feature
film text by: Wolfram
Hannemann, Korntal, Germany. "Lord Jim" words by Udo Heimansberg, Düsseldorf, Germany |
Date:
01.10.2010 |
Image by Klaus Neubauer.
Verehrtes Publikum,
liebe Filmfreundinnen und –freunde,
hallo Widescreeners!
Im Namen des Schauburg Cinerama Filmtheaters darf ich Sie auf das Herzlichste willkommen heissen zu unserem 6. Todd-AO 70mm Filmfestival.
Es gibt einiges zu feiern an diesem langen Wochenende: die deutsche Premiere von SCENT OF MYSTERY und damit gleichzeitig den 50. Geburtstag dieses Films; den 45. Geburtstag der deutschen Premiere des Films CHEYENNE; den 45. Geburtstag der Premiere von LORD JIM; den 25. Geburtstag von OUT OF AFRICA; und nicht zu vergessen: meinen 14. Hochzeitstag! Aber vielleicht sollte ich mich erst einmal kurz vorstellen. Mein Name ist Wolfram Hannemann und ich bin Geschäftsführer der Firma „Laser Hotline“, die bereits seit 18 Jahren erfolgreich große Filme auf kleinen Scheiben wie LaserDisc, DVD oder Blu-ray verkauft. Seit vier Jahren arbeite ich zusätzlich freiberuflich als Filmkritiker für eine große Tageszeitung – eine Tätigkeit, die mir besonders viel Spaß macht, da sie mir ermöglicht, sehr viel meiner Tageszeit in einem abgedunkelten Raum zu verbringen: nämlich im Kino!
Wie jedes Jahr so werde ich auch dieses Mal versuchen, Ihnen zu Beginn jeder Vorstellung ein paar Worte über den jeweiligen Film zu sagen. Und das mit Rücksicht auf unsere nicht Deutsch sprechenden Gäste nicht nur in schwäbelndem Deutsch, sondern auch in schwäbischem Englisch. Damit es aber für jene Zuschauer, die beider Sprachen mächtig sind, nicht zu langweilig wird, werde ich einige Inhalte meiner Einführungen nur auf Deutsch, andere dagegen nur auf Englisch erzählen. Also: bleiben Sie dran!
|
More in 70mm reading:
Todd-AO Festival Home
• 6. Todd-AO Festival
• Wilkommen |
Welcome
•
Intro | Festival
Images
•
2010 Festival Flyer (PDF)
Festival Archives
•
Festival Through the Years
•
Festival Schedule
and Archive
•
More Schauburg Cinerama
Festivals in Pictures
•
Schauburg Cinerama
•
Best of Todd-AO Festival
• Guests |
Billboards |
Posters
Internet link:
•
Schauburg.de
•
laserhotline.de
|
On behalf of the Schauburg Cinerama Theatre it is my pleasure to welcome you to the 6. Todd-AO 70mm film festival. It is so nice to see everybody at least once a year and even discover new faces among the audience. We are really thrilled to have guests from all over the world with us this weekend, to join us for our nostalgia trip in the splendor of Todd-AO! Have you already noticed when you checked this year’s program that there are only 3 blow up prints. Everything else derives from a large format source!
My name is Wolfram Hannemann and besides running „Laser Hotline“, a DVD mail order company, I am also working as a freelance film critic. As in previous years I will do my best to bore you with tons of useless information before each screening – just to give our projection team some more time to relax! I would like to apologize for my bad English. As you probably noticed it suffers from a strong German accent. But I haven’t given up hope yet that one day I will get rid of it. Nevertheless I will do at least some parts of my introductions in this „simulated“ English and hopefully some of you will be able to catch a phrase or two.
|
|
"Circus World" / "Held der Arena" 14:00
| |
"Circus World" 70mm frame blow up by Schauburg Archive
ZIRKUSWELT ist einer von gleich zwei Filmen des legendären Produzenten Samuel Bronston, den wir in unserem Festival zeigen. Bronston, 1908 in Bessarabia im heutigen Moldawien geboren, ist bei Filmfans bestens bekannt wegen seiner aufwändigen Filmspektakel, die fast ausnahmslos als Roadshow-Präsentationen im 70mm-Format den Weg in die Kinos fanden: EL CID, DER UNTERGANG DES RÖMISCHEN REICHES, ZIRKUS-WELT, 55 TAGE IN PEKING, DIE VERFLUCHTEN DER PAMPAS und KÖNIG DER KÖNIGE (den wir am Sonntag zeigen),. Bronston dürstete es stets nach vollkommener künstlerischer Freiheit, die er im Studiosystem Hollywoods nicht finden konnte. So führte ihn sein Weg schließlich nach Madrid in Spanien, von wo aus er als unabhängiger Produzent seine Historienepen konzipierte. Dort errichtete er schließlich auch seine eigenen Filmstudios. „Nicht kleckern – klotzen!“ war seine Devise, und so ließ er beispielsweise für DER UNTERGANG DES RÖMISCHEN REICHES das „Forum Romanum“ maßstabsgetreu nachbauen. Ein Unterfangen, das ihn letztendlich in den Bankrott führte.
|
|
Im Juni 1964, nur drei Monate nach der Premiere von DER UNTERGANG DES RÖMISCHEN REICHES, brachte Bronston den mit ca. 9 Millionen US-Dollar budgetierten ZIRKUSWELT in die Kinos. Es sollte der letzte Film sein, bei dem Bronston als Produzent genannt wird. Die ebenfalls 1964 angekündigten Großproduktionen PARIS 1900 und BRAVE NEW WORLD wurden aufgrund der finanziellen Misserfolge von DER UNTERGANG DES RÖMISCHEN REICHES und ZIRKUSWELT nicht mehr realisiert.
ZIRKUSWELT, aufgenommen in Super Technirama 70 und präsentiert in Cinerama 70, hat wie alle Bronston-Epen große Namen zu bieten: John Wayne, Claudia Cardinale und Rita Hayworth. Über Letztere wird gemunkelt, dass sie während der Dreharbeiten bereits an Alzheimer litt. Sie kam oft zu spät zu den Aufnahmen und hatte große Mühen, ihren Text zu behalten. Ferner wird berichtet, dass sie oft betrunken auf dem Set auftauchte und sehr böse zur Filmcrew war. John Wayne, der schon immer einmal mit der Hayworth arbeiten wollte, verachtete deren Verhalten zutiefst. Für Wayne selbst war es der letzte Film vor seiner Krebsoperation.
Als Chefkameramann fungierte Jack Hildyard, der bereits 55 TAGE IN PEKING für Bronston fotografierte. Ihm zur Seite stand der Franzose Claude Renoir. Als Camera Operator wurde Gerry Fisher angeheuert, der später eine eigene Karriere als Chefkameramann einschlug und Filme wie WOLFEN oder HIGHLANDER fotografierte. Die Musik zu ZIRKUSWELT stammt aus der Feder von Bronstons Hauskomponist Dimitri Tiomkin.
Wir zeigen ZIRKUSWELT in der englischsprachigen 70mm-Fassung mit 6-Kanal Stereo Magnetton und vielen Rottönen!
|
|
Ladies and Gentlemen, welcome to our presentation of Samuel Bronston’s CIRCUS WORLD from 1964, based upon an original story by Philip Yordan. The screenplay was written by James Edward Grant, Julian Zimet and Ben Hecht, for whom it was the last screenplay he would work on. Hecht died before the film had its premiere. Originally Frank Capra was to direct the film from his own script, but after differences with John Wayne who insisted that James Edward Grant had to be brought in to rewrite the script, he quit and was replaced by Henry Hathaway. Another person unhappy with John Wayne was actor David Niven, who was offered the role of Cap Carson but left after one of the earlier script rewrites, complaining that it was becoming simply "a typical John Wayne film" and that his role had become smaller. He was replaced by Lloyd Nolan.
I would like to bring an open letter to your attention, which a theatre manager in the USA addressed to his audience while running CIRCUS WORLD back in 1964. Here it goes:
|
|
„When will Hollywood produce motion pictures which I can enjoy with my entire family? This question has been asked by our patrons and friends numerous times over recent years. Yes, there are more movies for adults only...and there are movies especially for children. But not many that can be truly enjoyed by both. Cinerama’s „Circus World“ is one of the few! It has a wonderful dramatic story with an exciting background, presented with the ultimate magnitude of Cinerama and Technicolor on our giant wrap-around screen. It has big John Wayne, rough and tough as you like him best. And for the men – gorgeous Claudia Cardinale and beautiful Rita Hayworth. It has everything for everybody! If you liked „How The West Was Won“ and „It’s A Mad Mad Mad Mad World“, you’ll love „Circus World“. I sincerely feel that this is one of the finest entertainment pictures I have ever played during my 35 years in show business. It will not be shown in this area a year from now. I urge you to see „Circus World“ with your family.“
End of story.
Well, the only thing we can’t offer today is Technicolor for we are going to screen a 70mm print with severe color fading. However I can promise that you will get everything else!
|
|
"Indiana Jones and the Temple of Doom" / "Indiana Jones und der Tempel des Todes" 20:00
| |
Image by Klaus Neubauer.
Drei Jahre nach dem phänomenalen Erfolg von JÄGER DES VERLORENEN SCHATZES bündelten Steven Spielberg und George Lucas wieder ihre Kräfte, um die lang ersehnte Fortsetzung zu realisieren. Mit dem Slogan „The Hero is Back!“ schickten die Filmemacher 1984 ein weiteres Mal Harrison Ford in der Rolle des Indiana Jones auf eine exotische Abenteuerreise. Doch nicht nur der Hauptdarsteller, auch andere alte Bekannte waren wieder mit dabei. Steven Spielberg führte wieder Regie, John Williams komponierte wieder die Musik und Douglas Slocombe war wieder der Mann hinter der Kamera. Ihn hätten wir sehr gerne bei den INDIANA JONES Screenings dabei gehabt, doch gesundheitliche Probleme (Slocombe ist inzwischen auf einem Auge erblindet) und sein hohes Alter (er ist 97!) machten eine Reise unmöglich.
Steven Spielberg selbst sagte einmal über INDIANA JONES UND DER TEMPEL DES TODES, dass er diesen Film von allen INDY Filmen zwar am wenigsten mochte, die Dreharbeiten für ihn aber dennoch eine schöne Erfahrung waren, lernte er doch hierbei seine zukünftige Ehefrau Kate Capshaw kennen. Die Regenbogenpresse weiß es übrigens ganz genau: 1985, also nach Fertigstellung des Films, ehelichte Spielberg die Schauspielerin Amy Irving, von der er sich vier Jahre später scheiden ließ, um dann 1991 Kate Capshaw zu heiraten. Während der Dreharbeiten musste eine Szene gestrichen werden, in der Kate Capshaw mit einer riesigen Schlange agieren sollte. Schon der bloße Gedanke daran versetzte die arme Kate bereits in Panik. Spielberg behauptet seither immer scherzenderweise, dass das Streichen dieser Szene der einzige Grund dafür war, dass ihm Kate später das Ja-Wort gab.
|
|
Das schöne Kleid, das Kate gleich zu Beginn des Films trägt, wurde aus Originalstoffen der 20er- und 30er-Jahre hergestellt und war damit ein Unikat. Tatsächlich war die Eröffnungsszene die letzte Szene, die gefilmt wurde. Kates Kleid jedoch kam schon in anderen Szenen zum Einsatz. Und so geschah es, dass während der Außenaufnahmen in Sri Lanka ein Elefant unglücklicherweise damit begann, die Rückseite des Kleides zu verspeisen. Sprichwörtlich in letzter Sekunde gelang es der Crew, das Kleid vor der kompletten Vernichtung zu retten und es notdürftig zu reparieren. Kostümdesigner Anthony Powell wurde die ehrenvolle Aufgabe zuteil, den Vorfall gegenüber der Versicherung zu melden. Und so stand dann als Grund für die Beschädigung „Kleid von Elefant gefressen“ in der Schadensmeldung. Übrigens war Kate Capshaw total begeistert, dass sie in der Eröffnungssequenz singen und tanzen durfte. Doch ihr Kleid war so eng, dass sie sich damit kaum bewegen konnte ohne Gefahr zu laufen es zu zerreissen!
Kostümdesigner Anthony Powell ist übrigens im Film selbst zu sehen: als Statist bei der Szene am Flughafen ziemlich zu Beginn des Films. Und er ist dabei in bester Gesellschaft. Denn auch die Herren Steven Spielberg, George Lucas und Produzent Frank Marshall sind in dieser Szene mit von der Partie. Also halten Sie Ausschau nach Missionaren und Touristen!
Die 70mm-Kopie, die wir Ihnen heute Abend zeigen, stammt aus England. Im Gegensatz zur deutschen Fassung des Films mussten auf Anordnung der britischen Zensurbehöre leider damals insgesamt eine Minute und sechs Sekunden aus dem Film entfernt werden, um eine PG-Freigabe zu rechtfertigen. Für diese fehlenden 66 Sekunden an Material bitten wir um Verständnis. Keine Sorge: der Handlung werden Sie dennoch mühelos folgen können und werden zudem mit einer wie ich meine tollen Bildqualität entschädigt.
|
|
Darth
Vader of introductions, the masterful Wolfram Hannemann
I don't know how you feel about INDIANA JONES AND THE TEMPLE OF DOOM. As far as I am concerned I think that it is the weakest of all INDY films. However, having seen the first three INDY films in 70mm all in row a couple of weeks ago in this very theatre, I must consider TEMPLE OF DOOM as the one with the best picture quality with regards to sharpness and color, making you sometimes think that it was filmed in 65mm. It wasn’t, of course, as all INDY films were shot in 35mm anamorphic Panavision and blown up to 70mm for first run engangements. Director of Photography Douglas Slocombe, who did the first three INDY films, once told me that while filming they already knew that their films will be released with a huge number of 70mm prints. Subsequentially a ground glass marking was used on the cameras showing them which portion of the frame would show up in the 70mm release prints. With regards to picture quality TEMPLE OF DOOM was a clear choice for our festival.
Besides the very good picture quality our print has some other noteworthy items to mention. First of all it has no Dolby noise reduction encoding, although being made at a time in which almost all of the 70mm releases got the Dolby treatment. I assume that this is one of the few prints especially made for 70mm theatres which had not upgraded to Dolby Stereo magnetic sound back then.
|
|
If you carefully watch the change over signs at the end of each reel (to be seen top right) you will notice that most of the reels show a circle, while at least one reel features an elliptical change over sign suggesting that it is an anamorphically unsqueezed circle. So far I do not have an explanation for this. Maybe somebody in the audience comes up with a solution to this mystery. Incidentally the reel in question is the one which was heavily cut by censors.
And last but not least you will find that the PG logo at the very beginning of the film is anamorphically squeezed!
INDIANA JONES AND THE TEMPLE OF DOOM was one of the first films to use THX's Theatre Alignment Program, which ensured that cinemas showing the film meet stringent technical and presentation standards. Which reminds me of the 70mm screening I attended in Munich during the film’s initial run. The theatre obviousley had lots of trouble with its xenon bulb resulting in a very annoying flickering. When I complained about this, instead of having a look for himself the theatre manager simply replied „that everything was in order because Lucasfilm did align the theatre.“ Rest assured that this won’t happen in this theatre! Enjoy the show!
|
|
"Grease" 10:00
| |
GREASE aus dem Jahre 1978 gilt als das erfolgreichste amerikanische Filmmusical aller Zeiten. Doch dieses Prädikat schützte den Film nicht davor, im Nachhinein insbesondere bei seinen Fernsehausstrahlungen stark verändert zu werden. So musste der Film bei seiner Ausstrahlung im britischen Fernsehen aufgrund seiner sexuellen Anspielungen einige Kürzungen über sich ergehen lassen. Ferner weisen jüngere Ausstrahlungen in diversen Kabelsendern einen anderen Soundtrack auf. Denn bedingt durch Lizenzprobleme wurden einige der Original-Songs durch Cover-Versionen oder sogar neue Songs ersetzt. Ferner wurden alle Referenzen zu Doris Day, die im „Sandra Dee“-Song zu hören sind, in frühen amerikanischen Fernseh- und Videofassungen entfernt. Und die im Film sehr prominent platzierten „Coca-Cola“-Logos wurden in VHS- und TV-Versionen Mitte der neunziger Jahre optisch unkenntlich gemacht. Dies ist auch der Fall in den Wiederaufführungskopien des Films aus dem Jahre 1998 und der nachfolgenden DVD-Version. Freunde des Originals dürfen sich aber freuen. Denn die uns von Jan E. Olson vom Norwegischen Filminstitut zur Verfügung gestellte 70mm-Kopie, die wir Ihnen heute zeigen werden, sollte die eben beschriebenen Defizite nicht aufweisen, handelt es sich dabei doch um eine Erstaufführungskopie aus dem Jahre 1978. Und mit etwas Glück enthält diese Kopie sogar eine Sequenz, die angeblich bislang nie auf Heimvideoversionen veröffentlicht wurde. Nämlich jene Pyjama-Party-Szene, in welcher der vorhin erwähnte „Sandra Dee“-Song zu hören ist und in der die Mädchen in provokanten Outfits einen gewagten Tanz aufführen. Wir dürfen also gespannt sein.
Inszeniert wurde GREASE von dem 1946 in Philadelphia geborenen Randal Kleiser, der während seines Studiums an der University of Southern California ein Zimmergenosse von George Lucas war und sogar in dessen erstem Studentenfilm FREIHEIT auftrat. Seine professionelle Karriere begann Kleiser 1973 mit seinem Abschlussfilm PEEGE. Nach dem phänomenalen Erfolg seines Kino-Regie-Erstlings GREASE führte er bei Filmen wie THE BLUE LAGOON, FLIGHT OF THE NAVIGATOR oder HONEY, I BLEW UP THE KID Regie und arbeitet zur Zeit an seinem Film LIVE STREAM. Für den Disney-Konzern inszenierte Kleiser den Kurzfilm HONEY – I SHRUNK THE AUDIENCE in 70mm 3D, der in verschiedenen Disney Theme Parks weltweit bestaunt werden kann. Neben seinen Regiearbeiten entwickelte Kleiser zusammen mit dem Graphics Lab des Instituts für kreative Technologien an der University of Southern California das sogenannte „Vistarama HD“-System, eine Art digitaler „Cinerama“-Version, bei dem ein in High Defintion aufgenommener Film über drei elektronisch gekoppelte Digitalprojektoren auf eine gekrümmte Leinwand projiziert wird..
|
|
Welcome back to the 50‘s! GREASE, one of the highest crossing films of 1978 and, for a time, the third highest-grossing movie of all time behind only JAWS and STAR WARS, takes us back to a time we probably are all familiar with by watching James Dean movies! Danny's blue windbreaker at the beginning of the film was intended as a nod to REBEL WITHOUT A CAUSE starring James Dean. And there would have been another connection to that movie. The song "Look at Me I'm Sandra Dee" originally references Sal Mineo in the stage version. Mineo also stars in REBEL WITHOUT A CAUSE. However, due to Mineo's murder the year before shooting began for GREASE, the reference was given to Elvis Presley. Speaking of Elvis: The scene in Frenchy's bedroom while Rizzo is singing the line about Elvis was actually filmed the same day that Elvis Presley died, which was on August 16, 1977.
The original Broadway production of GREASE opened at the Eden Theater on February 14, 1972 and ran for 3,388 performances, setting a record. Jim Jacobs and Warren Casey, who wrote the original stage play, were originally supposed to serve as executive producers of the film but got kicked off the set by Allen Carr. Patricia Birch who was choreographer on the Broadway stage continued her role in the movie version and she appears, uncredited, as one of the dancers during the contest.
|
|
When Olivia Newton-John was cast as Sandy, her character's background had to be changed to accommodate Newton-John's own background. In the original Broadway musical Sandy was an all-American girl and her last name was Dumbrowski. In the movie version, she became Sandy Olsson, foreign-exchange student from Australia. Also, because of Newton-John's casting, John Farrar (Newton-John's frequent songwriter) had to write two new songs for the film while other songs from the Broadway musical were dropped. "Hopelessly Devoted To You" was one of the new songs. It was written and recorded after the movie had wrapped. The producers felt they needed a strong ballad and had Olivia Newton-John come back to film her singing this song. This song ended up receiving an Academy Award nomination.
Several musical numbers from the original stage version were not used in the film. They appear, however, as jukebox tunes, or band numbers at the high school dance. Among them "Freddy, My Love", "Those Magic Changes", and "It's Raining on Prom Night" all of which were performed by characters in the stage musical.
Director Randal Kleiser had his difficulties with some of the songs. For one he hated the opening title song, "Grease", because he thought that the cynical lyrics and disco beat were inappropriate for a film set in the 1950s. And he hated the song "You're The One That I Want" saying it "sounded awful". But with Barry Gibb and his Bee Gee Brothers riding high with the Robert Stigwood organization from the SATURDAY NIGHT FEVER success and Kleiser being a young upstart director, he felt he had no clout to ask for any changes.
But judge for yourself as we now present GREASE in Germany for the first time the way it was intended to be seen and heard: in 70mm and 6-track magnetic Dolby stereo sound! |
|
"Scent of Mystery" / "Holiday in Spain" 12:30
| |
"Holiday in Spain" 2010 lobby card by Schauburg Archive
Mit unserem nächsten Film feiern wir eine Premiere der ganz besonderen Art. Denn obgleich SCENT OF MYSTERY in diesem Jahr bereits seinen 50. Geburtstag feiert, wurde der Film noch nie in Deutschland gezeigt. Zu unrecht wie ich meine. Denn auch hierzulande haben die Kinozuschauer ein Recht auf gepflegten Trash! Und das ist keineswegs abwertend gemeint. Wer mich kennt, der weiß allzu gut, dass ich schon immer etwas für Trashfilme übrig gehabt habe. Als ich SCENT OF MYSTERY zum ersten und einzigen Mal in Bradford gesehen habe, dachte ich mir augenblicklich, dass wir diesen Film unbedingt auch in der Schauburg zeigen müssen. Genau fünf Jahre später ist es also soweit. Ein herzliches Dankeschön an John Sittig von den Pacific Theatres in den USA, der uns nicht nur diese 70mm-Kopie zur Verfügung stellt, sondern auch eine weitere Trash-Perle, die wir morgen Abend hier zeigen werden: THE GOLDEN HEAD.
Michael Todd Jr. war die treibende Kraft hinter SCENT OF MYSTERY. Der Sohn aus der ersten Ehe des legendären Michael Todd, ohne dessen unternehmerische Vision wir heute hier kaum versammelt wären, trat damit 1959 in die Fußstapfen seines Vaters. Um seine eigene Vision eines neuen, die Kinogeschichte revolutionierenden Systems zu vermarkten, brauchte er ein entsprechendes Vehikel. So wurde Jack Cardiff verpflichtet, einen Krimi zu inszenieren, bei dem Todd’s patentiertes System „Smell-o-Vision“ als integraler Bestandteil des Films eingesetzt werden sollte. Das von dem Schweizer Hans Laube entwickelte Verfahren sollte dafür sorgen, spezifische, zur Handlung des Films gehörende Gerüche in den Zuschauersaal zu transportieren. Doch der Film und sein Geruchssystem waren kein Erfolg – weder bei den Filmkritikern noch bei den Zuschauern. Ein Kritiker der „Time“ fasste es in einem Satz zusammen: „Die meisten Zuschauer werden vermutlich darin übereinstimmen, dass der Geruch, den sie am meisten liebten, genau der war, den sie in der Pause des Films schnüffelten: frische Luft!“. Obgleich die Schauburg bekannt dafür ist, historische Filme möglichst originalgetreu wiederzugeben, so haben wir aus Aufwandsgründen darauf verzichtet, Ihnen SCENT OF MYSTERY in „Smell-o-Vision“ zu präsentieren. Nichtsdestotrotz werden Sie bei diesem in 65mm Todd-AO aufgenommenen Film unschwer bemerken, wann welche Duftnote über die Klimaanlage der wenigen Kinos, die seinerzeit dieses System einbauen ließen, im Saal versprüht wurde! Wir zeigen die englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln. Wie so oft müssen wir uns leider die Farben wieder dazudenken.
|
|
Image by Klaus Neubauer.
Surprisingly enough, it wasn’t William Castle who thought this one up but Mike Todd, Jr., the son of the famous theatre and film entrepreneur Mike Todd Sr., who introduced the wide screen process Cinerama to the world in THIS IS CINERAMA and then left that company to create his own wide screen process with the American Optical Company (in order to perfect the flaws of Cinerama) known as Todd-AO.
Mike Todd, Jr., wasn’t as lucky as his father when it came to his big debut as a movie producer with SCENT OF MYSTERY. The Smell-O-Vision concept, which was pitched as a major advance in filmmaking technology, seemed promising with viewers being able to experience the smells of fresh cut sugar cane, train smoke, oil paint, tobacco, incense, a salty ocean breeze, perfume and more. The film poster for SCENT OF MYSTERY proudly announced “First they moved! Then they talked! Now they smell!” Who could resist a carnival pitch like that?
|
|
The Smell-O-Vision scent-releasing system was developed by Hans Laube, a Swiss professor or entrepreneur. Before Smell-O-Vision, many theatres throughout the years used ad hoc scent-releasing solutions (one theatre, for example, planted lilac oil in the ventilation system for the opening credits of a movie). Smell-O-Vision, by contrast, was meant to automatically release certain smells – both sweet-smelling and not-so-fragrant – throughout the movie. SCENT OF MYSTERY, however, was not the first theatrical release to feature a process like Smell-O-Vision. The year before (1959) a documentary entitled BEHIND THE GREAT WALL, directed by Carlo Lizzani and narrated by Chet Huntley, was released in the process known as AromaRama, a system that pumped a total of 72 smells through the theatre’s air conditioning system. The tagline for the film announced, “You must breathe it to believe it!” AromaRama, however, was an afterthought that was added to BEHIND THE GREAT WALL after the film was completed. SCENT OF MYSTERY was conceived with the smells playing a key role in the film’s plot.
In the beginning, Mike Todd Jr. referred to his new process as Scentovision but then decided, for marketing purposes, that Smell-o-Vision was a better name.
|
|
Unfortunately, the Smell-O-Vision process was not perfected prior to the release of SCENT OF MYSTERY, which was premiered in New York City, Los Angeles and Chicago in three specially equipped theatres in February of 1960. The responses were not good. Critics complained that the film on its own was more of a travelogue than a mystery thriller and mediocre in almost every respect despite a cast that included Denholm Elliot, Peter Lorre, Leo McKern, Paul Lukas, Diana Dors and in an unbilled cameo, Elizabeth Taylor. The behind-the-camera crew wasn’t too shabby either and included Jack Cardiff as director, art direction by Vincent Korda and a music score by Mario Nascimbene, Harold Adamson and Jordan Ramin. The main problem, however, seemed to be the malfunctioning Smell-O-Vision.
The unsuccessful tri-city premiere of SCENT OF MYSTERY doomed the new Smell-O-Vision process and the film was subsequently acquired by the CineMiracle Corporation, which was itself soon taken over by Cinerama, Inc. Either of them cut the film by about 20 minutes, added some voice-over comments from the main character played by Denholm Elliott, and optically converted it to three panel Cinerama, re-releasing the results under the title HOLIDAY IN SPAIN. This version, which was distributed without the accompanying odor process, wasn’t successful either. The Daily Telegraph review reported that “the film acquired a baffling, almost surreal quality, since there was no reason why, for example, a loaf of bread should be lifted from the oven and thrust into the camera for what seemed to be an unconsciously long time.”
Well, here we go with a long lost trash legend – without smells and without colour!
|
|
"Cheyenne Autumn" / "Cheyenne" 15:30
|
|
"Cheynne Autumn" newspaper from Schauburg Archive
CHEYENNE AUTUMN entstand im Jahre 1964 unter der Regie von Western-Spezialist John Ford. Als opulente Kulisse bei den Außenaufnahmen diente der Monument Valley Tribal Park an der Grenze zwischen Arizona und Utah, der bereits bei Fords Klassikern STAGECOACH und THE SEARCHERS Pate stand. Die grandiose Landschaft verlangte geradezu nach einem großen Aufnahmenegativ und so ließ Chefkameramann William H. Clothier die 65mm Super Panavision 70 Kameras rollen und kassierte für seine Leistung 1965 eine Oscar-Nominierung. Leider blieb dem Film der Kassenerfolg verwehrt. Filmverleiher Warner Brothers ließ den Film daher schon kurz nach seiner Erstaufführung von 170 Minuten auf 156 Minuten kürzen. Später entschied sich der Filmverleiher eine weitere Passage aus dem Werk zu entfernen: die „Dodge City“ Sequenz, in der James Stewart und Arthur Kennedy als Wyatt Earp und Doc Holliday zu sehen sind und die sich in ihrem fast schon komikartigem Charakter komplett vom Rest des ansonsten ernsten Films unterscheidet. Glaubt man den Aussagen von James Stewart und John Ford, so wurde diese Sequenz anstelle einer Pause in den Film eingebaut. Ford wollte trotz der schieren Länge des Films partout nicht, dass die Zuschauer während der Vorstellung den Saal verließen, um sich mit Snacks und Getränken zu versorgen oder um auf die Toilette zu gehen. Glücklicherweise verfügt unsere 70mm-Kopie über diese Sequenz und enthält darüber hinaus auch noch eine Pause! Interessanterweise an einer ganz anderen Stelle als auf der DVD-Heimversion. Denn während unsere 70mm-Version die Pause inmitten der „Dodge City“-Sequenz aufweist, wurde sie auf der DVD erst im Anschluss an diese Sequenz eingefügt.
Unser Dank gebührt hier Johan Ericsson vom schwedischen Filminstitut, der uns die Kopie freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Die nach wie vor hervorragende Qualität in Bezug auf Bild und Ton dieser immerhin 45 Jahre alten Kopie lassen die einkopierten schwedischen Untertitel schnell vergessen. Als besonderes Bonbon haben unsere Techniker den Film noch zusätzlich mit deutschen Untertiteln ausgestattet.
|
|
CHEYENNE AUTUMN had no small number of difficulties both before and after its release. Director John Ford, having failed to keep his own production company, Argosy Films, and no longer working with frequent collaborator Merian C. Cooper, had formed a new alliance with producer Bernard Smith. Although working with a budget of 4.2 million US dollars, Ford was unable to get his way on several points with the studio executives at Warner Brothers. Ford, for instance, had wanted the Cheyenne to speak no English and to function as a kind of Greek chorus. Although the Cheyenne characters speak, with two or three brief exceptions, their native tongue when amongst themselves, English predominates in the confrontations between Cheyenne and the white man. Further, Ford had wanted to exclusively cast native Americans to play the Cheyenne; instead, the director was forced to engage such actors as Ricard Montalban, Gilbert Roland, Victor Jory and Sal Mineo in key Cheyenne roles. Ford was further saddled with Carroll Baker, formerly cast in sex-kitten parts, as a spinster, Quaker school teacher,
although, except for her bleach-blond hair, she turns in a quite creditable performance in the part. Spencer Tracy, initially cast as Secretary of the Interior, fell sick during the shooting and had to be replaced by Edward G. Robinson, whose image was inserted into the final treaty scene via collage. A fight between Ford’s son, Patrick, who was on the production staff, and Bernard Smith alienated father from son. During the filming, President Kennedy, greatly admired by Ford, was assassinated. Once released in 1964, CHEYENNE AUTUMN was poorly received by the critics, and it also was cut down by Warner Brothers after its premiere engagements.
Another problem, for Ford at least, was the musical score by Alex North, who was hired by Bernard Smith. According to Ford, in his book-length interview with Peter Bogdanovich, „...it was a bad score, and there was too much of it...!“ But coming from a man who loved Alfred Newman’s theme for Ann Rutledge in his YOUNG MISTER LINCOLN so much, that he reused it in THE MAN WHO SHOT LIBERTY VALANCE, a man whom Bogdanovich quotes as saying „I hate music in pictures...I don’t like to see a man alone in the desert, dying of thirst, with the Philadelphia Orchestra behind him..“, this dislike must be taken with more than a grain of salt. Born near Philadelphia in 1910 as son of Russian emigrants, Alex North belongs to a second generation of film composers who by and large replaced the romantic big-theme orientation of predeccesors such as Alfred Newman and Max Steiner with a more modernistic approach to music and to film scoring. In his very first score, the 1951 A STREETCAR NAMED DESIRE, North became an instant pioneer by consistently incorporating jazz styles into his music. Two important North scores that precede CHEYENNE AUTUMN are CLEOPATRA and SPARTACUS, echoes of which strongly resound in the CHEYENNE AUTUMN music. In retrospect, it would have to be said that the music for CHEYENNE AUTUMN stands as the one jewel in the midst of the otherwise incredibly mediocre canon of scores for John Ford films, while the movie itself, when seen in its proper perspective, must likewise be considered as one of the pinnacles in the work of a film maker who certainly turned out more than his share of masterpieces.
Thanks to Johan Ericsson from the Swedish Film Institute we are more than happy to present you an almost perfect example of what big screen entertainment is all about. You will be watching a first run 70mm print with English dialogue and both Swedish and German subtitles and featuring a really beautiful 6-track magnetic stereophonic sound mix.
|
|
|
|
"Lord Jim" 20:30 - introduced by Udo Heimansberg
|
|
"Lord Jim" from Schauburg Archive
Auszüge aus:
Lord Jim, The Perils of Peter O´Toole In Filming A Classic
LIFE, January 22, 1964
Für jemanden, der die weite Natur verabscheut und dessen Vorstellung von Abenteuer das Tragen eines Pint of bitters von einem raucherfüllten Raum zum nächsten ist, kam Peter O´Toole in die verzwicktesten Situationen. Sein erster großer Film, „Lawrence von Arabien“, brachte ihn neun Monate auf Kamele in den verwehten Wüsten Jordaniens. „Ich verlor beinahe den Verstand“, sagte er dazu. Aber verglichen mit dem, was ihn bei den Dreharbeiten zu „Lord Jim“ erwartete, waren seine Probleme mit Lawrence wie ein Urlaub in Brighton.
Am letzten Abend seiner von Kritikern verrissenen Hamlet-Aufführung in London blieb er bis zum Morgengrauen auf, betrank sich und eilte zum Flughafen. Er litt schmerzhaft unter 18 Impfungen gegen tropische Krankheiten. Er bekam sein Flugzeug nach Hong Kong, wo die ersten Aufnahmen begannen. „Am nächsten verdammten Tag saß ich ein einem winzig kleinen Boot, trug einen lustigen Hut und paddelte wie besessen!“
In seinen sechs Wochen vor Ort entwickelte er einen intensiven Haß auf Hong Kong, dass er „Manchester mit Schlitzaugen“ nannte- und er zeigte das auch in aller Öffentlichkeit. In seinem gediegenen Hotel scheuchte er das Hotelpersonal auf, indem er mit einer Rikscha- von ihm gezogen mit dem chinesischen Fahrer als Passagier- in die elegante Lobby fuhr und dann dem Chinesen einen Drink spendierte.
Schließlich zog die Filmcrew nach Kambodscha. Trotz der gärenden anti-westlichen Tendenzen dort hatte Richard Brooks Drehgenehmigungen für Dschungelszenen und die Tempelanlagen von Angkor Wat bekommen. Für Bequemlichkeit sollte ein für 600.000 $ angemietetes 47-Zimmer-Hotel in der Nähe der Drehorte sorgen.
„Dieses Hotel!“ so O´Toole, „teurer als Claridges! Unglaubliche 28 $ pro Nacht und ein beschissenes Zimmer! Das Netteste, was man über das Essen sagen konnte: es war grotesk!“
Bald hatten alle Magen- und Darmprobleme, Stiche von riesigen Insekten- und ein stechender Hautausschlag durch die Hitze machte das Kleidertragen zur Qual. Dann kamen die Schlangen, die scheinbar ein besonderes Interesse am Showbusiness hatten.
Mitten auf der Staße im Dschungel traf O´Toole auf eine riesige schwarze Kobra. „Man sagt, Menschen laufen schneller als Schlangen kriechen können. Da bin ich mir nicht mehr so sicher. Diese bewegte sich höllisch schnell- glücklicherweise weg von mir!“
Andere Schlangen fielen von der Decke oder versteckten sich in den Kommoden der Damengaderoben. Eine besonders gefährliche Art war die so genannte „Two Step“: „Wenn sie dich beißt, machst Du noch zwei Schritte, dann bist du tot!“
Fast so lästig wie die Schlangen waren die Obrigkeitsvertreter Kambodschas. Einige von ihnen glaubten, die Filmgesellschaft sei nur wegen des Privilegs, Bestechungsgelder zu zahlen, gekommen. Eines Tages erschien Kronprinz Sihanouk, der Pekinghörige Herrscher Kambodschas. Er schrie die üblichen anti-britischen Parolen. „Ich ging zu ihm und sagte: Ich bin ganz und gar ihrer Meinung. Ich bin Ire!“
Die Szenen an Bord eines Schiffes störten O´Toole am meisten. Er hatte Richard Brooks gewarnt: „Ich war in der Royal Navy und jeden Tag auf See davon seekrank!“ Lord Jim war auf See für sieben Tage- und O´Toole jeden davon krank. Brooks: „Er rannte auf eine Seite des Schiffs, übergab sich und kam dann auf die andere Seite vor die Kamera als ob nichts gewesen wäre! Er hat alles ausprobiert-medizinisch und nichtmedizinisch: nichts half!“
Eines Tages erschien ein mysteriöser Franzose auf dem Set und riet Brooks, seine Crew aus Kambodscha bis zum 12.März abzuziehen. Anders als Caesar, der dem Hellseher nicht Glauben schenkte, hörte Brooks auf den Mann. Unter O´Tooles Mitwirkung wurde das tägliche Pensum verdoppelt und die Dreharbeiten begannen mittags und endeten bei Morgengrauen. Aus 12 veranschlagten Wochen wurden neun- und die Filmgesellschaft verließ Kambodscha am 3. Marz. Eine Woche später wurden die Botschaften der U.S.A und Großbritanniens angegriffen, Prinz Sihanouk verteufelte die Filmgesellschaft als „Imperialistische Eindringlinge“ im Radio. Peter O´Toole ist überzeugt, dass die Aufrührer im Film als Statisten mitgewirkt und dabei heimlich geprobt hatten .
„Und wenn ich 1.000 Jahre alt werde- so etwas wie Kambodscha will ich nie wieder erleben. Es war ein verdammter Alptraum. Ich hasse es wirklich. Wie sehr, mag man daran erkennen, dass ich nach sechs Monaten von der Sprache noch immer kein Wort verstand, während ich nach neun Monaten in der Wüste mit Lawrence ganz ordentlich Arabisch sprach!“
|
|
Image by Klaus Neubauer.
LORD JIM
Roman und Film
Wird Richard Brooks Verfilmung von Joseph Conrads Roman oft als „misslungen“ beurteilt, sollte man, um wiederum darüber zu urteilen, das Buch gelesen haben.
Conrads Roman entstand 1899-1900, nach eigenen Erfahrungen als Kapitän zur See. Jims Förderer, Kapitän Charles Marlow, sucht nach dessen Tod Zeugen von Jims Lebensweg auf. Dabei wird immer wieder die Lebensgeschichte dieser Menschen mehr oder weniger nach eigenen Erzählungen ausgebreitet. Stein, z.B. war als Deutscher beteiligt an der Revolution von 1845 und wurde in Dresden verhaftet, konnte fliehen und sich nach Malaysia durchschlagen. Außerdem erzählen der sterbende Brown, das Mädchen (die von Jim selten beim Namen „Jewel“ genannt wird), Cornelius und andere. Marlow erzählt dies einer Gruppe von Zuhörern.
Zusammenfassend: „Jim ist ein junger britischer Seemann, der als Erster Offizier auf der Patna fährt, einem Schiff voller Pilger, die die Hadsch verrichten, die Pilgerreise nach Mekka. In einem momentanen Lapsus, sei es wegen fehlenden Mutes, oder Urteils, oder Charakters, lässt die Besatzung, die befürchtet die Patna würde sinken, das Schiff und die Pilger im Stich. Während sich der Kapitän und die anderen Besatzungsmitglieder einem Prozeß entziehen, stellt sich allein Jim der Verantwortung. Das Gericht entzieht ihm seine nautischen Patente aufgrund seiner Verfehlung. Im Gericht trifft er Marlow, der sich mit ihm anfreundet, und versucht, ihm Arbeit als Gehilfe eines Schiffsmaklers zu verschaffen. Jim versucht unerkannt zu bleiben, aber als die Vergangenheit ans Licht kommt, verlässt er die Arbeit und verschwindet in den Osten. Dies wird mehrere Male wiederholt. Am Ende schlägt Marlows Freund Stein vor, Jim als seinen Stellvertreter in Patusan anzustellen, einer abgelegenen Insel mit einer aus Malaien und Bugis gemischten Bevölkerung, wo Jims Vergangenheit verdeckt bleiben kann. Hier gewinnt Jim die Achtung der Menschen und wird ihr Führer, als er sie vor den Nachstellungen des Räubers Sharif Ali befreit und sie vor dem korrupten Malaien-Häuptling Rajah Tunku Allang beschützt. Jim gewinnt die Liebe von Jewel, einer Frau aus zwei unterschiedlichen Kulturen, und er ist „zufrieden..beinahe“. Das Ende kommt ein paar Jahre später, als die Stadt vom Seeräuber „Gentleman“ Brown angegriffen wird. Obwohl Brown und seine Bande vertrieben werden, ist Dain Waris, der Sohn des Führers der Bugis-Gemeinde, ermordet. Jim, der die Verantwortung für seinen Tod übernimmt, erfüllt schließlich seine Bestimmung und stirbt an einem Schuss ins Herz.“
Der Leser wird mit der Aufgabe alleingelassen, sich aus diesen vielfältigen Ansichtspunkten Jims inneren psychischen Zustand zu erarbeiten. Jedoch sind etliche Tatsachen nicht passend zur Erklärung der menschlichen Verfassung, wie Marlow bei der Gerichtsverhandlung im Fall „Patna“ bemerkt: „Sie wollten Tatsachen. Tatsachen! Sie forderten Tatsachen von ihm, als ob Tatsachen irgendetwas erklären könnten!“ Zum Schluss bleibt Jim mysteriös, wie durch einen Nebel betrachtet. (wikipedia)
Kein massentauglicher Stoff, sollte man meinen. Bereits Conrad wurde beim Erscheinen des Romans massiv kritisiert. Der erste Teil, Jims Versagen und sein Abstieg, die Suche nach der verlorenen Ehre und der zweiten Chance, wurde noch wohlwollender aufgenommen. Der zweite Teil wurde als Abenteuergeschichte abgetan.
Der Film konzentriert sich eher auf den zweiten Teil der Geschichte. Um die Figuren besser zu verstehen, ist es hilfreich, das Buch gelesen zu haben. Alle Romanfiguren treten auf. Der Erzähler, Marlow, verschwindet jedoch nach dem Patna-Prozeß. Aus zwei einheimischen Figuren des Romans, dem Räuber Sharif Ali und dem korrupten Malaien-Häuptling Rajah Tunku Allang wird der „General“, den Eli Wallach spielt. Einige Dialoge sind, leicht abgeändert, dem Roman entnommen. Brooks Drehbuch und seine Inszenierung entspricht überwiegend auf eindringliche Weise der Grundstimmung des Buches. Viele Szenen, besonders im letzten Drittel des Films, erinnern stark an Coppolas „Apocalypse Now“. Wen wundert´s: Auch dieser Film basiert auf Joseph Conrad: „Heart of Darkness“ (Herz der Finsternis, 1902)
Conrad 1917 zur Kritik an seinem Buch:
Ein Freund von mir, der aus Italien zurückkehrte, hatte dort eine Dame geprochen, der das Buch nicht gefiel. Ich bedauerte das natürlich; was mich aber überraschte, war der Grund ihrer Abneigung. „Wissen Sie“, hatte sie gesagt, „es ist alles so morbide.“
Die Bemerkung gab mir Nahrung zu stundenlangem ängstlichen Nachdenken. Schließlich gelangte ich zu der Überzeugung...das jene Dame keine Italienerin gewesen sein kann. Jedenfalls würde kein romanisches Temperament etwas Morbides in dem durchdringenden Bewusstsein verlorener Ehre entdecken. Solch ein Bewusstsein mag falsch sein, oder es mag richtig sein, oder es mag als künstlich verurteilt werden; und ist vielleicht mein Jim kein Typ, der sehr verbreitet ist. Aber ich kann meinen Lesern freilich versichern, dass er nicht das Produkt kalter, abseitiger Überlegung ist. Er ist auch nicht eine Figur aus nördlichen Nebeln. Eines schönen Sommermorgens sah ich seine Gestalt in der gewöhnlichsten Umgebung einer Hafenstadt des Ostens vorübergehen- einnehmend – bedeutsam – im Zwielicht – vollkommen still. Wie es auch sein sollte. Meine Sache war es, mit aller Sympathie, deren ich fähig war, die rechten Worte für das zu finden, was er bedeutete. Er war „einer von uns“.
Juni 1917, Joseph Conrad
S. Fischer Verlag, Joseph Conrad, Gesammelte Werke in Einzelbänden 1964, Lord Jim, Übersetzung Fritz Lorch, Vorbemerkung des Autors
|
|
"King of Kings" / "König der Könige" 10:00
|
|
Samuel Bronstons Großproduktion KÖNIG DER KÖNIGE wurde nach Kinostart in Hollywood hinter vorgehaltener Hand anders tituliert: „I was a Teenage Jesus“, in Anlehnung an die Low Budget Erfolge „I Was a Teenage Werewolf“ und „I Was a Teenage Frankenstein“ aus den fünfziger Jahren. Schuld daran war Hauptdarsteller Jeffrey Hunter in der Titelrolle, dessen jugendliches und an Teen-Idole erinnerndes Auftreten Industrie-Insider offensichtlich zu derlei Scherzen inspirierte. Zu jener Zeit war es das Hollywood-Publikum einfach nicht gewohnt, einen so jungen Jesus-Darsteller zu sehen. Wohl gemerkt: Hunter, dessen Rolle ursprünglich Richard Burton angeboten wurde, war bereits 35 und damit ziemlich nahe am Alter des geschichtlich überlieferten Jesus.
KÖNIG DER KÖNIGE war eine der beiden Produktionen, die Bronston 1961 in die Kinos brachte und somit für das „Oscar“-Rennen qualifizierte. Der andere Film war EL CID, der es immerhin auf drei Academy Award Nominierungen brachte. KÖNIG DER KÖNIGE dagegen auf keine einzige. Beide Filme verbindet nicht nur derselbe Drehbuchautor (Philip Yordan), sondern auch derselbe Filmmusikkomponist, Miklos Rozsa. Zu Rozsa und seiner Musik für KÖNIG DER KÖNIGE wird gleich im Anschluss Musikexperte Thomas Rübenacker noch ein paar Worte sagen.
|
|
One of the most impressive scenes in KING OF KINGS was also one of the most complicated to shoot: the Sermon on the Mount sequence, including 7.000 extras. Director Nicholas Ray spent more than an entire month preparing and filming it. Scheduled for 81 individual camera set-ups and 21 days of actual shooting, the Sermon was the largest action scene ever filmed in Spain at that time. The director and his crew drove a total of more than 500 miles through the countryside, searching for the proper location site to stage this majestic sequence. Finally, he chose a site in the gentle, rolling hills near Venta de Frascuela, a tiny pueblo some 50 kilometers southeast of Madrid.
|
|
Although none of the Spanish countryfolk had ever worked before in a motion picture, their group performance was superb. Director Ray said he had never worked with a group who contributed more to the emotional values of the scene. The Sermon scene shows Jesus as he walks down the mountain, preaching to group after group. The shooting of this scene required one of the longest and most difficult "dolly shots" ever made. To follow Jeffrey Hunter's movements down the hill, the camera crew laid more than 160 feet of camera tracks down the side of the mountain. Because of the 58-degree angle of the mountain slope, it was necessary to counterweight the heavy camera truck by using an equal amount of weight and to lay an equal length of track on the other side of the mountain
KING OF KINGS will be presented in a German dubbed 70mm print complete with full discrete 6-track magnetic stereophonic sound and of course in „Pinkorama“!
And now I would like to hand over to film music expert Thomas Rübenacker, who will tell you a bit about the film’s composer, Miklos Rozsa, and his score for KING OF KINGS.
|
|
"Tabor Uxudit v Nebo" / "Табор уходит
в небо" / "The Gypsy Camp Goes Skyward" 14:00
|
|
Der frei nach der Erzählung „Makar Tschudra“, einem frühen Werk Maxim Gorkis, entstandene sowjetische Film DAS ZIGEUNERLAGER ZIEHT IN DEN HIMMEL stammt aus dem Jahre 1975. Für Regie und Drehbuch zeichnete der Moldauer Emil Loteanu verantwortlich. Erzählt wird die tragische Liebesgeschichte zwischen dem Zigeunermädchen Radda und dem Pferdedieb Loiko am Anfang des 20. Jahrhunderts in der Steppe von Bessarabien, am Rande der österreichisch-ungarischen Monarchie. Im „Lexikon des internationalen Films“ ist dazu zu lesen: „Die Qualitäten des Films - gute Typenzeichnung und malerische Landschaftsaufnahmen - werden gemindert von musikalisch verstärkten, überinszenierten Schaueffekten“. Doch vermutlich sind es genau diese „musikalisch verstärkten, überinszenierten Schaueffekte“, die dafür sorgten, dass alleine 1976 in der Sowjetunion mehr als 64 Millionen Eintrittskarten für diesen Film verkauft wurden! Selbst seine Kritiker zollten Regisseur Emil Loteanu großen Respekt für den meisterhaften Umgang mit der Bildkomposition. Loteanu ließ seinen Film von Chefkameramann Sergei Vronsky im 70mm-SovScope-Format aufnehmen. Vronsky hatte bereits viel Erfahrung mit dem größeren Negativ, das er als Kameramann auch bei den Filmen DIE BRÜDER KARAMAZOV (1969) und BÄNDIGUNG DES FEUERS (1972) einsetzte.
In der Rolle des Zigeunermädchens Radda ist Svetlana Toma zu sehen. In all ihrer Schönheit. Denn Svetlana zeigt sich hier auch „oben ohne“, was für einen sowjetischen Film Mitte der siebziger Jahre schon eine kleine Sensation war. Die damals 28jährige Schauspielerin tritt übrigens in fast allen Filmen des Regisseurs Emil Loteanu auf und wurde für ihn so etwas wie ein Talisman für den finanziellen Erfolg seiner Filme. Svetlana Toma ist auch heute noch für den Film aktiv. Und sie ist eine jener Filmschaffenden, die kürzlich während des achten internationalen Filmfestivals der Länder des Asien-Pazifik-Raums, des „Meridians of the Pacific“, eine Petition zum Schutz von Tigern unterzeichnete.
|
|
GYPSY CAMP VANISHES INTO THE BLUE or QUEEN OF THE GYPSYS, as TABOR UKHODIT V NEBO was titled in the USA, was made in 1975, and it probably was the most attended movie in the Soviet Union in 1976, with 64.9 million tickets sold.
The man whom many considered as Moldova's premier director, Soviet-era filmmaker Emil Loteanu charmed audiences with his passionately romantic films, moved them with thoughtful dramas, and educated them with insightful documentaries. Born in Clocusna (which eventually become Moldova) in the former Soviet Union, Loteanu led a vagrant lifestyle, sleeping in the storage rooms of the Chisinau Philharmonic and moving from one hostel to another. At the age of eight he had to face the real world and overcome all the difficulties of being an independent person. Loteanu’s father, a wealthy Polish miller, was killed at the end of the war. Escaping the soviet regime Emil and his mother traveled to Romania. On the way there she lost track of her son. They met years afterwards in Bucharest when she already had another family. Loteanu did not want to intrude, and at 18 he returned to Chisinau. After several years as a member of the Moldovan delegation for the Republic’s Cultural Festival, Loteanu decided to stay in Moscow. On his next trip to Chisinau Loteanu was already a renowned maestro. People recognized him in the streets, and those that could catch at least a glimpse of him felt honored.
He later studied acting at the Mkhat studio school before graduating from VGIK in 1962, a film school in Moscow which was also attended by Sergei Bondarchuk and Andrei Tarkovsky. Since 1986, this school is named after the film director and actor Sergei Gerasimov, Gerasimov Institute of Cinematography, and became an university in 2008.
|
|
After finding work at the Moldova Film Studio and making his directorial debut with the revolutionary WAIT FOR US AT DAWN in 1963, it wasn't long before Loteanu transferred to Mosfilm, where he continued to gain a reputation as a notable filmmaker.
One of the things that Emil Loteanu could not resist was beauty. Beautiful women had an amazing power over him. Some of them, including Svetlana Toma (the main actress in QUEEN OF THE GYPSYS), were young actresses he helped achieve success. To him they were like special works of art, unique creations that helped reflect the best of what exists on earth and convey an inside world full of feeling and emotion.
Even his detractors couldn't deny Loteanu's effective use of the frame. And with such elegant films as GYPSY CAMP VANISHES INTO THE BLUE from 1975 and MY TENDER AND AFFECTIONATE ANIMAL from 1977, he began to garner international accolades. Working through the early '90s, Loteanu's final film was 1993's THE SHELL (which is also known as SKORLUPA). He died April 18, 2003, in Moscow at the age of 66. On the 25th he had been expected in Chisinau to start working on a new film that could have been the hope of the Moldovan film industry. The news of his death was a shock to everyone, friends and enemies, those who admired and disliked his work. Whatever the feelings towards him, Loteanu’s art helped promote Moldova on an international scale during the Soviet times. Nikita Mikhalkov, a famous Russian producer, expressed what was probably the most objective point of view. He said that it is possible not to like Emil Loteanu as a film director, but his gifted presence in the film industry is indisputable.
QUEEN OF THE GYPSYS was filmed in 70mm SovScope and will be presented in
a colourful 70mm print with original Russian dialogue and the added
attraction of German subtitles.
|
|
"Out of Africa" / "Jenseits von Afrika" 16:30
| |
Sidney Pollack, Klaus Maria Brandauer & Uma Thurman at 1986 Danish 70mm premiere of "Out of Africa". Image by Thomas Hauerslev
Meine Damen und Herren,
liebes Publikum!
Mit unserer Präsentation von JENSEITS VON AFRIKA im Rahmen des 6. Todd-AO 70mm Filmfestivals feiern wir gleichzeitig einen Geburtstag und sogar eine Premiere. Ein Geburtstag deswegen, weil der Film vor genau 25 Jahren seinen Siegeszug in den Kinos antrat. Und eine Premiere, weil es das erste Mal ist, dass OUT OF AFRICA in der 70mm-Fassung in Deutschland zu sehen ist!
|
|
Regisseur Sydney Pollack war nicht der Erste, der sich an eine Verfilmung von Karen Blixens Leben wagte. Auch Regisseure wie Orson Welles, David Lean und Nicolas Roeg liebäugelten zu dem einen oder anderen Zeitpunkt bereits mit dem Projekt, das eigentlich für Greta Garbo angedacht war. Als Pollack sich des Films annahm, war zunächst Audrey Hepburn in der Rolle der Karen Blixen im Gespräch. Doch der Deal kam nicht zustande. Meryl Streep kam nach Ansicht von Pollack für die Rolle nicht in Frage, da sie - so der Regisseur - nicht sexy genug wäre. Als Meryl Streep jedoch zum Vorsprechen bei Pollack mit einer tief ausgeschnittenen Bluse und einem Push Up BH auftauchte, hatte sie die Rolle in der Tasche! Den für ihre Rolle wichtigen dänischen Akzent (der natürlich nur in der englischen Originalfassung zu hören ist!) trainierte sich die Schauspielerin durch das Anhören von Tonaufnahmen an, auf denen die echte Karen Blixen ihre eigenen Werke vorlas. Auch Robert Redford übte sich in Akzenten, denn er spielte die Rolle des Denys Finch Hatton zunächst als Engländer. Doch Regisseur Pollack meinte nach einer Weile, dass das die Zuschauer möglicherweise etwas verwirren könnte und ließ Redford die bereits aufgenommenen Takes akzentfrei nachsynchronisieren.
JENSEITS VON AFRIKA wurde für 11 Oscars nominiert und erhielt den begehrten Preis in sieben Kategorien. Einer der Oscars ging an Chefkameramann David Watkin, dessen Bilder ihre Wirkung nicht verfehlen. Etwa 70% der Außenaufnahmen entstanden in Afrika, doch für das winterliche Dänemark musste Nordengland herhalten. Ein weiterer Oscar ging an John Barry für seine einfühlsame Filmmusik, die in jenem Jahr gegen die Scores zu SILVERADO, THE COLOR PURPLE, AGNES OF GOD und WITNESS antreten musste. Barry war die perfekte Wahl für JENSEITS VON AFRIKA, hatte doch Pollack bereits andere Stücke von Barry für die Rohschnittfassung seines Films verwendet.
|
|
Having shot most of his movies in the anamorphic format with an aspect ratio of 1:2.35, director Sydney Pollack went for the spherical 1:1.85 format for OUT OF AFRICA. So it was no widescreen for a film that really asks for a big wide screen! The reason for this was that he was just so fed up with TV stations presenting his anamorphic movies mostly in completely wrong formats, thus losing a lot of the frame composition. He even went so far as to bring a lawsuit against Danish TV after their screening of THREE DAYS OF THE CONDOR (a CinemaScope movie Pollack made in 1975) in a pan-and-scan version in 1991. The court ruled that the panning & scanning conducted by Danish television was a 'mutilation' of the film and a violation of Pollacks 'Droit Moral', his legal right as an artist to maintain his reputation by protecting the integrity of his work. Nonetheless, the court ruled in favor of the defendant on a technicality. This led to the fact that Pollack would shoot all further movies from then on in the 1:1.85 format only. However, in 2005 Pollack decided to go for the anamorphic format again when he directed his last feature film, THE INTERPRETER starring Nicole Kidman. That was 20 years after OUT OF AFRICA. Times had changed considerably with lots of home video versions being released on LaserDisc and DVD in their original aspect ratios and people becoming aware of the different versions.
|
|
A
Gremlin playing with the controls
Although not shot in anamorphic widescreen format OUT OF AFRICA got the big 70mm treatment, which almost all of the important movies of the 80‘s got. Not for the better picture but for the better sound. Nothing could beat Dolby encoded 6-track magnetic stereo sound back then and you certainly will agree that it still brings John Barrys marvelous score to life! As told before the picture is framed for 1:1.85 and in favor of not cutting off the top and bottom of the frame it was printed with this original aspect ratio onto 70mm film. So we end up having small black bars on both sides of the screen.
Nevertheless I am confident that neither this nor the fact, that our print has got Danish and German subtitles, will spoil your movie experience. But I should mention one little item which might really spoil your experience. The print we are showing comes from Denmark where ist was running for seven months in Copenhagen at the Imperial Bio, setting sort of a record for a 70mm print. Too bad it went on to the cinema where our one and only „Mother Teresa of 70mm film“, Thomas Hauerslev, was working at that time. He had the fantastic idea of leaving his unique sound mark on that print – unintentionally, of course. He just left a magnet on the platter the print was running from. The result is a „mumb“ sound, that can be heard during the very end of the end titles. Can you imagine the headlines saying „Mr. In70mm ruins 70mm prints!“ No worries, though. Mother Teresa is not allowed to set foot into our projection booth!
Ladies and Gentlemen – OUT OF AFRICA.
|
|
"The Golden Head"
/ "Das Goldene Haupt" 20:30
| |
"The Golden Head" 2010 lobby card by Schauburg Archive
A very warm welcome to everybody for our final show within the 6. Todd-AO 70mm film festival. Taking into account that a lot of our audience usually begin their journey back home on Sunday evening thus skipping the final presentation, I am very happy to see that you are still with us. We would have loved to show THE GOLDEN HEAD earlier today already, but the very busy schedule of our guest of honor for this show did not leave us with any other option. Therefore I am very pleased to welcome Mr. Jess Conrad, leading actor in THE GOLDEN HEAD, who travelled all the way from England just to be with us tonight!
We will be conducting a Q&A session with Mr. Conrad after the screening of THE GOLDEN HEAD and I am sure that he will be more than happy to answer all of your questions.
Before starting with the film let me tell you a little bit about it – first in German, then in English.
Getreu dem Motto „Filetstückchen bewahrt man sich ganz bis zum Schluss“ kommen wir nun also nach SCENT OF MYSTERY zur zweiten Trash-Perle unseres Festivals: THE GOLDEN HEAD.
Die Dreharbeiten zu THE GOLDEN HEAD begannen im Jahre 1963 unter Regie von James Hill. Der jedoch wurde schon bald durch Richard Thorpe ersetzt und das geplante 3-Streifen Cinerama-Aufnahmesystem wich dem wesentlich einfacheren, horizontal laufenden „Super Technirama 70“-Verfahren. Auch zwei der Schauspieler wurden ausgetauscht: Lorraine Power trat an Stelle von Hayley Mills und George Sanders ersetzte Lionel Jeffries. Unklar ist, ob Mills bzw. Jeffries jemals vor die Kamera traten oder ob sie bereits im Vorfeld ersetzt wurden. Aber dazu kann uns vielleicht unser Ehrengast Jess Conrad im Anschluss noch etwas sagen. Noch bevor Regisseur James Hill ersetzt wurde, filmte er einen Gastauftritt von Otto Preminger in der Rolle eines Butlers. Preminger kam damit einer Bitte des ungarischen Produzenten Alexander Paal nach, welcher als Standfotograf bei Premingers Filmen EXODUS und DER KARDINAL tätig war. Premingers Gastauftritt fiel vermutlich der Schere zum Opfer, als Richard Thorpe die von James Hill inszenierten Szenen nochmals nachdrehen ließ.
|
|
Über Hauptdarsteller Jess Conrad werden wir mit Sicherheit im Anschluss an den Film noch viel erfahren. Lassen Sie mich deshalb auf seine Filmpartnerin Cecilia Esztergalyos (ausgesprochen: Estaglosch) eingehen. Die schlanke Schönheit mit den herrlich blauen Augen spielt im Film eine Freundin der Stevenson-Familie. Obgleich sie damals erst 19 Jahre alt war, konnte sie schon auf zwei Karrieren stolz sein. Zum einen gehörte sie als Ballerina der bekannten ungarischen Balletttruppe PECS an, zum anderen war sie ein Filmstar. Just vor Vertragsunterzeichnung für THE GOLDEN HEAD gab die natürliche Schönheit, die jegliches Make Up ablehnt, zusammen mit der Ballettgruppe ihr Debüt in London - mit großem Erfolg. Die gebürtige Budapesterin entschied sich bereits im Alter von nur sechs Jahren Ballerina zu werden. Acht Jahre lang studierte sie am Budapester Opernhaus und trat in zahlreichen Kinderballetten auf, bevor sie der PECS-Gruppe beitrat. Ihre Filmkarriere begann Cecilia 1962 in dem Kurzfilm TE, der in Cannes mit dem Kurzfilmpreis ausgezeichnet wurde und letztendlich zu ihrem Casting für THE GOLDEN HEAD führte. Für ihr Debüt im amerikanischen Film wurde aus der braunhaarigen Schönheit eine Blondine. Interessanterweise hielt sie ihre beiden Karrieren immer getrennt. So war sie in ihren Filmen stets nur als Schauspielerin zu sehen und auf der Bühne stets nur als Tänzerin. Cecilia ist übrigens nach wie vor für Film und Fernsehen tätig. Ihr neuestes Filmprojekt mit dem Titel AGLAJA befindet sich momentan in der Postproduktion.
Die Außenaufnahmen für THE GOLDEN HEAD entstanden an Originalschauplätzen in Budapest, die Innenaufnahmen in den Shepperton Studios in England. Als Chefkameramann fungierte der 1928 in Budapest geborene Istvan Hildebrand. Wir zeigen Ihnen THE GOLDEN HEAD in der englischsprachigen 70mm-Version, die zwar schon erheblichen Farbschwund aufweist, dafür aber von unseren Spezialisten mit deutschen Untertiteln versehen wurde.
|
|
Image by Klaus Neubauer.
Almost every film lover has seen at least one film which included a wild chase across a cable bridge. The situation is classic. It occurs once more in THE GOLDEN HEAD. But this time the bridge is new, So new, it wasn‘t even finished while shooting the film. Only the cables had been strung. This is the Elizabeth Bridge which was completed late in 1964, and which is the eighth connection between Buda and Pest across the Blue Danube. The Elizabeth, named for an Austrian-Hungarian Queen, was originally built at the turn of the century, over a six-year period. Before World War ll - during which all bridges across the river were destroyed - there were seven in all. The Elizabeth is a reconstruction. The hilarious chase sequence of THE GOLDEN HEAD, which was partly filmed with an MCS70 65mm camera, starts at the luxurious Grand Hotel on Margaret lsland, which splits the Danube at the junction of downtown Buda and Pest. George Sanders and Buddy Hackett, playing two international thieves, are heel-chased by a horde of children and attempt to escape ignoble capture by crossing the incomplete bridge's cables. And in the particular sequence, five other links between Buda and Pest are shown in addition to the Elizabeth. They are the Arpad, the Liberty Bridge, located at Gellert Hill, which juts into the Hungarian sky higher than any other part of the capital, and the Petofi, named after one of the country's great poets. In other Cineramic shots of the magnificently beautiful city, not only are all seven existing bridges shown, but all sections of the city as well.
|
|
Undoubtedly the oddest vessel ever to sail the Danube or any other river, for that matter, is the White Rabbit, which is used as a main prop in THE GOLDEN HEAD. Suggesting more an English country cottage than any boat, it serves as a home for the Stevenson family on their jaunt from London to Budapest. lnspiration for the White Rabbit stems partly from suggestions in the script and in Roger Pilkington's book, 'Nepomuk of the River,' but mostly from the fertile imagination of thirty-one year old Bila Zeichan, chief set designer of Hunnia Studios, who acquired the Huba, a Hungarian ferry normally carrying passenger traffic across the Danube at Vac, some 40 miles northeast of Budapest. The 20-year-old, Hungarian-made vessel named after one of the seven tribal leaders who first settled in Hungary in 896 A.D., is 40 feet long with a ten foot beam and moves at ten miles an hour, powered by an 85 horsepower engine. The all-metal boat was converted from the Huba into the White Rabbit in seven days, with the designer supervising a crew of 25 men. Among its features are a long, black stove pipe jutting through the house-styled roof and two weather vanes, both brainchildren of Zeichan. Perched on the bow is a life-sized rabbit clutching the red, white and green Hungarian flag. At night, the White Rabbit is dressed with a string of coloured lights which give it a Christmas tree effect. Actually the White Rabbit is the second that was prepared for this tenth Cinerama production. The first was planned and work started when Zeichan realized that its draft of six feet would cause difficulty in the shallow waters of tributaries of the Danube around Esztergom, where it was expected to navigate. A check on the areas proved him right, and a second Ferry - the Huba with its draft of four feet - was requisitioned. incidentally, producer Tom Conroy, who had worked on all nine previous Cinerama productions, estimated that the White Rabbit travelled close to the 1.700 mile length of
the Danube during the filming. Hunnia Film Studios, which owns the White Rabbit, debated on whether to keep the ship as it was, attempt to sell it, or convert it back into a Danube ferry. During this period of indecision, several cast members were canvassed on the possibility of purchasing the boat. Its fate was finally decided. lt was reconverted into the Huba and went back in service transporting people across the Danube, with its cinematic glory just a memory.
Ladies and gentlemen, be prepared for an odd Cinerama journey along the blue Danube – or should I say the pink Danube?
|
|
|
|
Go: back
- top - back issues
- news index
Updated
28-07-24 |
|
|